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Aktuelles | Luft, Marlene | 16.03.2023
Frühlingsgefühle auf naturnahen Grünflächen in Ilsfeld
Ilsfeld – Die naturnah gestalteten Grünflächen in Ilsfeld im Winter struppig aus. Was für das Auge gewöhnungsbedürftig sein mag, ist für Insekten und Vögel aber umso wichtiger: Sie finden dort Nahrung und Nistquartiere. Dank langsam steigender Temperaturen zeigen sich Frühblüher, an denen die ersten Wildbienen Pollen sammeln.
Dürre Stängel, vertrocknete Blütenstände und Laub lassen nur vermuten, wie schön die blühende Pracht im Sommer war. Doch es gibt einen Grund, dass die Kommune die Wildstaudenflächen an Ilsfeld nicht gemäht und abgeräumt hat. Die struppig aussehenden Beete bieten nämlich einen Mehrwert für die biologische Vielfalt. „Wenn das Nahrungsangebot in der kalten Jahreszeit knapp ist, sind Samen von Flockenblumen, Disteln oder Karden eine wichtige Mahlzeit für Vögel wie Distelfinken“, erklärt Martin Klatt, „Natur nah dran“-Projektleiter beim NABU Baden-Württemberg. „Und in den verholzenden Stängeln von Pflanzen wie Königskerzen haben Mauerbienen oder Blattschneiderbienen ihre Kinderstuben angelegt. Dort schlüpft dann eine neue Generation Wildbienen.“
Aber auch bei naturnahen Flächen gibt es Unterschiede. So werden Flächen mit Wiesenpflanzen im Herbst ganz oder teilweise gemäht. Das ist nicht etwa ein Pflegefehler, sondern sorgt dafür, dass Tiere wie Hummeln oder Grabwespen leicht in den Wiesenboden gelangen und dort überwintern können.
Jetzt Blausterne, Anemonen oder Lungenkraut entdecken
Die sonnigen Tage locken nicht nur uns Menschen nach draußen, sondern auch die ersten Frühblüher. Auf den „Natur nah dran“-Flächen sind einige frühe Arten zu Hause – ein Besuch lohnt sich also noch mehr als sonst. Krokusse und Schneeglöckchen kennen die meisten. Aber wie sieht es aus mit Lungenkraut, Winterling, Blaustern, Anemone oder Hasenglöckchen? Diese wilden Frühlingsboten bieten Nahrung für die ersten Hummelköniginnen und Mauerbienen. Die ersten Bienen-Männchen sind schon unterwegs. Allerdings ist ihre Suche nach paarungswilligen Weibchen zunächst vergeblich, denn die verlassen erst etwas später ihre Kinderstuben.
Ilsfeld hat 2019 m Rahmen des Kooperationsprojekts „Natur nah dran“ des NABU und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg acht Grünflächen in wertvolle Biotope mit Wildpflanzen umgewandelt.
Info- und Pressematerial
Weitere Informationen gibt es unter www.Naturnahdran.de. Bildmaterial für Pressezwecke sowie Videos zum Download finden Sie unter www.Naturnahdran.de/Download.
Bild: StruppigeWildstaudenfläche im Winter: Die Samen in den vertrockneten Blütenständen bieten Vögeln Nahrung und in den Stängeln richten Insekten ihre Nistquartiere ein. Foto: NABU/A. Marquardt
Bild: WildeFrühblüher wie derBlaustern bieten Schmetterlingen und Wildbienen schon früh im Jahr den für sie so wichtigen Pollen und Nektar. Foto: Gemeinde Ilsfeld
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